Die Formel-1-Saison 2021 ist Geschichte, die Saison 2022 steht vor der Tür. Wer nicht genug bekommen kann von der Droge Königsklasse, für den habe ich einen TV- und Streaming-Guide zusammengestellt.
Diese Filme, Dokumentationen und Serien sollte jeder Formel-1-Fan gesehen haben:
Wie geht es Michael Schumacher? Diese Frage beschäftigt Formel-1- und Sport-Fans seit 2013. In einer neuen Dokumentation wird diese Frage so eindeutig wie noch nie zuvor von der Familie des siebenmaligen Weltmeisters beantwortet. In den bewegenden, emotionalen Schluss-Sequenzen der Doku sieht man Ehefrau Corinna mit Tränen in den Augen sagen: „Michael hat uns immer beschützt, jetzt beschützen wir Michael.“
In der neuen Dokumentation erhält man aber nicht nur sehr persönliche Einblicke von der Familie Schumacher, sondern lernt auch den Rennfahrer Schumacher besser kennen – seinen harten Anfang, seinen rasanten Aufstieg, seinen fulminanten Triumph. Eine wunderbare Hommage und Huldigung eines großen Champions.
Geldwäsche, Veruntreuung, Betrug – es sind viele, schwerwiegende Vorwürfe, mit denen sich Vijay Mallya konfrontiert sieht. Wie konnte es dazu kommen? Der exzentrische, ehemalige Besitzer des Formel-1-Teams Force India (heute unter dem Namen Racing Point bekannt) steht im Mittelpunkt der neuen Netflix-Dokuserie „Bad Boy Billionaires„. In der ersten Folge wird der „König der guten Zeiten“ und sein Untergang porträtiert.
Wer schon immer wissen wollte, wie Mallya sein Imperium vom Schnapsbaron zum Flugzeug- und Formel-1-Teambesitzer aufgebaut hat, der sollte sich die einstündige Folge ansehen. Ehemalige Wegbegleiter und auch sein Sohn kommen darin zu Wort. „Sie brauchen einen Sündenbock. Jemanden, an dem sie ein Exempel statuieren können“, glaubt Sohn Sid. Der wilde, extravagante Lebensstil wurde Mallya sen. schließlich zum Verhängnis. Eine spannende Geschichte über den Aufstieg und Fall des indischen Milliardärs.
Der legendäre österreichische ORF-Kommentator Heinz Prüller hat Fernando Alonso einst als „sympathisch, zurückhaltend und bescheiden“ beschrieben. Das war noch vor seiner McLaren-Saison 2007, Crashgate und dem „GP2-Engine“. Seither ist viel passiert, der Asturier wird von seinen Kritikern gern „Skandalonso“ geschimpft. Er sei zu politisch, zu temperamentvoll und eigenwillig.
In der neuen Amazon-Serie „Fernando“ lernt man den zweifachen Formel-1-Weltmeister von einer anderen Seite kennen. Als Analytiker, Perfektionisten und harten Arbeiter. Auch seine humorvolle Seite kommt zum Vorschein. In den fünf Episoden wird er zum Chamäleon: Alonso im Rallye-Auto in der Wüste bei der Rallye Dakar, Alonso im LMP1-Boliden bei den 24 Stunden von Le Mans und Alonso im IndyCar bei den 500 Meilen von Indianapolis. Besonders spannend werden die Unterschiede der Serien beleuchtet, oder auch das Scheitern beim Indy 500.
Und die Formel 1? Die kommt nur am Rande vor, in Rückblenden auf glorreiche Siegesfeiern oder in den vielen Fragen nach seinem Comeback. Das wird dann wohl Inhalt der zweiten Staffel sein, die bereits geplant ist.
UPDATE: Die zweite Staffel ist bereits auf Amazon Prime online.
Wer ist der größte Formel-1-Fahrer aller Zeiten? Diese Frage scheidet die Geister in der Motorsport-Szene nicht erst seit dem siebten WM-Titelgewinn von Lewis Hamilton. Viele ehemalige Rennfahrer und Beobachter sagen noch heute: „Fangio„. Der Argentinier war der erste Serienweltmeister der Königsklasse.
In einer eineinhalbstündigen Dokumentation auf Netflix wird die Geschichte hinter dem historischen Namen entstaubt. Man erfährt, dass der damals bereits 39-Jährige bei seinem Formel-1-Debüt in seiner Heimat ein Star war. In Europa veredelte er seine Motorsportkarriere und wurde zu einem der größten Rennfahrer aller Zeiten. Noch heute hält er etwa die höchste Siegquote!
Sir Frank Williams ist eine der ganz großen Persönlichkeiten der Formel 1. Er hat den britischen Traditionsrennstall als Familienbetrieb zu WM-Titeln geführt. 2020 endete seine Ära als Teamchef offiziell, das Team wurde von der Familie verkauft. Der Gründer selbst zog sich allerdings schon vor ein paar Jahren aus der Öffentlichkeit zurück. 2021 verstarb er im Alter von 79 Jahren.
Ein Anlass, um sich die außergewöhnliche Geschichte des Rennstalls und der Familie Williams in der Dokumentation von 2017 noch einmal anzusehen. Man erfährt darin, wie viel Frank Williams für sein Team getan hat – sogar am Hochzeitstag fuhr er nach der Trauung wieder in die Fabrik. Gemeinsame Familienurlaube mit dem Vater gab es nie, erinnert sich Claire Williams. Dafür waren öfter mal Weltmeister zum Abendessen im Elternhaus zu Gast.
Besonders berührend wird es am Ende, als Claire ihrem Vater aus dem Buch ihrer Mutter vorliest. Ginny Williams starb 2013 an Krebs.
(* Leider konnte ich die Dokumentation auf Netflix nicht mehr finden. Auf DVD oder BlueRay ist der Film aber weiterhin erhältlich.)