Hinter dem 16. Türchen des Formel-1-Adventskalenders verbirgt sich eine Kontroverse zwischen zwei Kollegen und der Hashtag #AlonsovsHerbert…
Fernando Alonso hatte nach einem ersten harten Jahr mit McLaren-Honda keinen einfachen Saisonauftakt 2016. Im Grand Prix von Australien flog er in Melbourne durch eine Berührung mit dem Haas von Esteban Gutierrez spektakulär ins Kiesbett ab. Danach wurde ihm von den FIA-Ärzten keine Starterlaubnis für das folgende Rennen in Bahrain ausgesprochen. Der Spanier spielte den McLaren-Berater an der Boxenmauer. Erst in China durfte er wieder fahren.
Ex-Formel-1-Pilot Johnny Herbert tätigte am Bahrain-Wochenende eine viel diskutierte Aussage, die polarisierte. Der Sky-TV-Experte meinte: „Meiner Meinung nach sollte Fernando nicht zurückkommen.“ Er schlug dem Spanier seinen Rücktritt vor. „Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es einen Punkt in der Karriere gibt, an dem es nur noch abwärts geht. Die Dinge, die er sagt, die Sachen, die auf der Strecke passieren, seine Qualifying-Pace und der Fehler in Australien – das alles sagt mir, dass es Zeit für ihn wird, den Helm an den Nagel zu hängen.“
Herbert ging noch weiter. Er unterstellte Alonso, dass ihm die Leidenschaft und der Biss fehlen würden: „Wenn er ein Auto hätte, dass Rennen gewinnen würde und ein Titel in Aussicht wäre, würde er meiner Meinung nach fahren. Man findet immer einen Weg – wie Niki Lauda nach seinen Verbrennungen 1976.“ Alonso sei zuletzt 2011/2012 auf Höchstniveau gefahren, glaubte der Brite.
Am Spanier gingen diese Vorwürfe nicht spurlos vorüber. Der Doppelweltmeister von 2005/2006 wusste sich zu wehren. Er ging auf Herbert zu – und zwar als dieser gerade live auf Sendung bei Sky Sports F1 gewesen war. Eine skurrile Situation entstand vor der Kamera, in der Alonso Herbert direkt mit dessen Aussagen konfrontierte.
„Du bist kein Weltmeister. Du bist als Kommentator geendet, weil du es nicht zum Weltmeister geschafft hast“, lautete die Retourkutsche von Alonso. Der Spanier äußerte sich nicht weiter über den Zoff. Erst im Sommer verriet er gegenüber ‚Motorsport-Total.com‘: „Es war definitiv nicht das richtige Wochenende, um so etwas Unwahres zu sagen!“
„Es war schon ein Risiko zu fliegen, dennoch wollte ich in Bahrain die ärztlichen Tests bestehen. Bis zum späten Freitagabend habe ich versucht, die FIA zu überzeugen, dass ich fahren kann. Dann zu hören, dass ich seit 2012 nicht mehr motiviert sei… Dieser Kommentar war so was von unnötig, speziell an diesem Wochenende“, verteidigte sich der McLaren-Pilot. Zwar könne man ihm vorwerfen, dass er schon länger nicht mehr gewonnen habe, aber auf keinen Fall, dass er nicht mehr motiviert sei.
Diese Aussagen passen auch zu jenen von dieser Woche. Bei der Team-Weihnachtsfeier von McLaren betonte er erneut, dass er in das Projekt von McLaren-Honda glauben würde und dass er mit dem Team Weltmeister werden möchte. Das sei sein einziges Ziel. Immerhin wartet er nun bereits zehn Jahre auf den ersehnten dritten Triumph.
Mittlerweile haben sich Alonso und Herbert übrigens auch wieder versöhnt. Bei der Fahrerparade in China führte der Brite die Interviews – unter anderem auch ein sehr amüsantes mit den Herren Alonso und Massa…
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